André Dinter im Interview |
André Dinter
und sein größter Kritiker Herr K. nun exklusiv im Gespräch. Und so ein kleiner Kritiker der hält auf Trapp und lässt nie locker. Scharf nachgefragt und vollständig recherchiert fühlt Herr K. Herrn D. schonungslos auf den Zahn. Doch seit letztem Monat ist da plötzlich noch wer dabei. Herr P., Herr D.s rigoroser Promoter. Wenn das mal gut geht:
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im Kreise seiner größten Kritiker - teil 11 - Matching Pages im November |
Herr K.: „Herr Dinter, „Matching Pages“, das müssen Sie mir noch einmal mal kurz erklären. Schreiben Sie jetzt neuerdings auf Englisch?“
Herr D.: „Und Sie wissen doch genau, um was es dabei geht. Das war mein Text für Tatort Jazz am 17.11.10 im Thealozzi. Und weil es ja Tatort Jazz heißt, sollte es eine Krimigeschichte sein.“
Herr P.: „Und das war es ja wohl auch. Und zwar eine richtig spannende.“
Herr K.: „Ja ja, und „Matching Pages“ verklärt dabei die Tatsache, dass Sie einfach zwei ältere Geschichten zusammengeschrieben haben, oder?“
Herr P.: „Das hat der Herr D. aber doch prima hinbekommen.“
Herr D.: „Danke. Weil das ist gar nicht ganz so einfach wie es sich anhört. Es stimmt. Verarbeitet habe ich „Fussek“ aus dem Sommer 2010 und “Die Schlaftablette“ aus 2004. Und eine erweiterte Rahmenhandlung kam noch hinzu. Weil „Fussek“ war ja eigentlich noch nicht zu Ende. Da war noch viel Platz für zusätzlichen Kontext. Und im Prinzip könnte man die Geschichte immer noch weiter schreiben.
Herr K.: „Und Matching … ?“
Herr D.: „… meint das inhaltliche aufeinander Abstimmen der Geschichten, die ja eigentlich im Original überhaupt nichts miteinander zu tun hatten.“
Herr P.: „Wow, Sie Fuchs Sie … Sie sollten da weiter daran arbeiten!“
Herr D.: „Danke … ja, hab ich tatsächlich schon überlegt. War natürlich ganz angenehm, eine Vorgabe zu bekommen. Mach aus zwei 20 min Geschichten, eine für ne Stunde Lesung.“
Herr K.: „Und dann sind Sie ja jetzt unter die Jazz-Sänger gegangen. Oder was sollte das überhaupt im Rahmen von Tatort-Jazz?.“
Herr D.: „Das habe ich Ihnen doch im Oktober schon erklärt. Die Tatort-Jazz-Band und Milli Häuser haben die Geschichte sozusagen begleitet, so dass quasi ein Live-Hörspiel entstanden ist.“
Herr K.: „Und bestimmt mal wieder ohne Aufnahme, exklusiv für die, die dort waren, ja. Also sind Sie jetzt so ein richtiger Impro-Jazzer?“
Herr P.: „Ja, aber das ist doch super …“
Herr D.: „Ja klar, die Musiker haben da viel improvisiert und Atmosphäre gemacht zu einem Text, den Sie ja größtenteils noch gar nicht kannten. Das hat echt Spaß gemacht. Auch wenn Sie das wohl ironisch meinten, liegen Sie gar nicht so verkehrt. Sozusagen mit der Lesung als „Gastinstrument“
Herr K.: „Und das ging gut?“
Herr D.: „Ja, eigentlich sogar besser als ich dachte. Und das Publikum hat es auch akzeptiert und ist der Geschichte gefolgt …
Herr K.: „… und die war ja stellenweise ziemlich strange. Da mit Ihrem Tintenfisch, das glaubt Ihnen ja keiner.“
Herr D.: „Das ist wie beim Impro. Wir müssen die Zuschauer so abholen, dass Sie die Geschichten akzeptieren, die wir spielen. Und das ohne Kostüme und Bühnenbild. Einfach die Bereitschaft wecken, die angebotenen Rahmenbedingungen mitzudenken und sich vorzustellen.“
Herr P.: „Und das ist schließlich das voll spannende an Ihrem Job, oder?“
Herr K.: „Ich finde es eher spannend, dass das Publikum da mitgeht. Das mit Fußball spielenden Tintenfischen zum Schluss ist doch ziemlich absurd.“
Herr D.: „Ja, aber es kommt darauf an, die Zuhörer da langsam hinzuführen. Ich mein, was machen wir denn bei Mordart à la Carte? Wir spielen ein Stück Tanzboden als Leiche an und behaupten, dass der Geist der Leiche noch was zu klären hat.“
Herr P.: „Richtig!“
Herr D.: „Die meisten Besucher machen da mit. Und das ist eben die Mitmachkomponente, neben den Abfragen zu Beginn“
Herr K.: „Ok. Aber hier soll es doch um Literatur gehen. Oder?“
Herr D.: „Sicher. Aber soweit ist das gar nicht davon entfernt. Es gibt doch ganz viele Beispiele in der Literatur, wo selbst mit der Historie gespielt wird. Da wird was behauptet und der Leser glaubt es, und spielt mit oder er lässt es bleiben.“
Herr K.: „Und was ist der Trick, dass er dabei bleibt?“
Herr D.: „Das habe ich Ihnen doch auch schon erzählt. Im August war das, wo es um Fussek ging, die Vorläufergeschichte: Gut zu lügen ist wichtig, so dass es nicht zu absurd wird. Na ja, und selbst die Geschichte mit dem Tintenfisch. Was wissen wir denn schon über die Tiefsee? Außerirdische (The Abyss) nehmen wir im Kino ja auch in Kauf. Und warum dann nicht Fußball auf dem Meeresgrund? Beweisen Sie mal das Gegenteil.“
Herr K.: „Und da sind die Zuhörer nicht weggelaufen?“
Herr D.: „Nein. Die Dramaturgie war wohl ausreichend spannend und die Geschichte vielleicht absurd aber in sich stimmig. Oder haben Sie Einwände dagegen?“
Herr K.: „Na gut. Und jetzt?“
Herr D.: „Jetzt wird es kalt. Jetzt ist bald wieder Weihnachten. Alles wie jedes Jahr.“
Herr P.: „Ich glaube Herr D. weiß nicht, worauf Ihre Frage abzielt.“
Herr K.: „Schon klar. Ich meinte eigentlich, wie es nach Tatort Jazz mit Ihnen literarisch weiter geht. Machen Sie jetzt auch Bibellesungen mit Sinfonieorchester, oder wie geht es weiter damit? “
Herr D.: „Was soll ich Ihnen sagen. Es hat viel Spaß gemacht. Es war erst einmal eine einmalige Angelegenheit zu der es ja leider nicht oft die Gelegenheit gibt. Ansonsten, tja, am Wochenende findet unsere Weihnachtsshow im Thealozzi statt. Silvester wird die Kulturhaupstattfreie Zone Thealozzi verabschiedet. Wenn sich an dem Abend die Gelegenheit ergibt, wie vergangenes Jahr, lese ich gerne etwas vor. Aber das weiß ich noch nicht.“
Herr K.: „Und wie geht es mit unseren Interviews weiter?“
Herr D.: „Ich hatte das erst mal für ein Jahr geplant. Im Dezember kommt noch eine Ausgabe. Dann habe ich glaube ich erst einmal das meiste hier zugänglich gemacht. Das war ja soweit Sinn und Zweck,“
Herr K.: „Wie, das war es schon? Mehr haben Sie nicht?“
Herr D.: „Muss ich noch mal durchgucken. Aber alles braucht es hier vielleicht auch gar nicht.“
Herr P.: „Wie, mit uns soll Schluss sein?“
Herr D.: „Auf jeden Fall nicht mehr monatlich. Vielleicht vierteljährlich, oder einfach nur, wenn es was Neues gibt.“
Herr K.: „Ihren ersten Roman, oder wie?“
Herr D: „Nein, zu lange Texte will hier doch keiner lesen. Und dann müsste ich ja auch erst mal mit einem Roman anfangen. Und da gibt es doch schon so viele. Obwohl, vielleicht mache mit ‚Matching Pages’ noch weiter und schaue, ob mir zu alten Texten noch etwas Neues einfällt.“
Herr K.: „Aha … hat Ihnen also anscheinend Spaß gemacht, so zu arbeiten, ja?“
Herr P: „… und das Ergebnis ist doch auch wirklich klasse. Da sollten Sie wirklich dran bleiben.“
Herr D.: „Ja, das hat auch Spaß gemacht, aber irgendwie brauche ich anscheinend dafür immer einen Anlass, zu dem ich dann zielgerichtet hinschreiben kann. Quasi zweckgebundenes Schreiben statt zweckgebundenes Theater, wie bei Impromotion.“
Herr K.: „Mein Gott, können Sie etwa sonst nicht schreiben?“
Herr D.: „Doch, aber dann muss ich eben warten bis mich ‚die Muse küsst’. Das ist schwieriger und ich weiß nie wann es passiert.“
Herr K.: „Ok, dann lassen wir uns mal überraschen. Und was haben Sie da noch für uns diesen Monat. Was hat es mit Ihren ‚Poetischen Einsichten’ denn auf sich?“
Herr D.: „Na ja. Letzten Monat habe ich ja die ‚Hunderter’ vervollständigt. Deshalb habe ich für die letzten beiden Ausgaben noch nach kürzere Texte ausgegraben, die nicht zu lang sind, um Sie als mp3 hier bereit zu stellen.“
Herr K.: „Aah, Jetzt geht es an die Reste, ja?“
Herr D.: „Also, ich habe eben noch einige Gedichte überarbeitet, die bislang noch etwas holperten. Von daher war ja die ganze Geschichte hier von Anfang an eine gute Gelegenheit ältere Texte noch mal zu überarbeiten. “
Herr P.: „Das ist doch prima. Wenn die jetzt dadurch besser sind.“
Herr K: „Ja, wenn …“
Herr D.: „Ja ja, wieder ganz der alte Miesepeter!“
Herr K.: „Ich werde nur hellhörig. Anscheinend waren die Texte ja bislang noch nicht gut genug, um die hier einzustellen, richtig?“
Herr D: „Die habe ich zum Teil schon früher auf Slams vorgetragen …“
Herr K.: „Und, ham se mal was damit gewonnen?“
Herr D.: „Weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich nicht. Die waren eben teilweise von Rhythmus nicht ganz stimmig. Es ist eben gar nicht verkehrt, wenn man ein paar Jahre später noch mal drüberguckt, da kommt man eben zu ganz anderen Resultaten.“
Herr P: „Er hat sich ja auch weiterentwickelt.“
Herr K.: „Ah ja, und jetzt sind es also gereifte Meisterwerke?“
Herr D.: „Also vorzulesen waren die einwandfrei. Und besser geht wahrscheinlich immer, aber ich kann Sie jetzt hier mit gutem Gewissen der Öffentlichkeit zugänglich machen.“
Herr K: „ Und was soll uns der hochtrabende Übertitel sagen?“
Herr D.: „Wieso hochtrabend? Irgendwie ist es übersichtlicher, wenn man die Texte etwas zusammenfasst. ‚Poetische Einsichten’, na ja, das passt eigentlich zu all meinen Texten, die darunter stehen werden. Ob ‚Ertappt’ oder ‚Bello fortunae’. Einsichten zu verschiedenen Themen, aber eben doch in poetischer Form.“
Herr P.: „Ein offener Titel. Das ist doch gut.“
Herr K.: „Hätten se dann ja auch ‚Gereimtes zum Wochenende’ nennen können, nicht wahr? Wie viele dieser ‚Poetischen Einsichten’ ham se denn da geschrieben?“
Herr D.: „Ziemlich viele. Diesen Monat gibt es hier zwei und im Dezember noch vier plus ein kurzes Abschlusspoem. Obwohl klar, dass kann auch darunter laufen. Wie gesagt, eigentlich passt es zu dem meisten meiner Gedichte.“
Herr K.: „Dann sprechen wir uns also zum Dezember ein letztes Mal?“
Herr P.: „Aber das ist ja voll traurig. Machen Sie doch weiter …“
Herr D.: „Aber es ist doch wichtig, einen guten Abschluss zu finden. Auch wenn mir das mit Ihnen beiden hier sehr viel Spaß gemacht hat.“
Herr K.: „Also ich bin eigentlich ganz froh, dass jetzt mal bald ein Ende haben wird. Ist doch eigentlich auch ein ganz guter Schlusspunkt für heute.“
Herr P.: „Ey, du bist echt immer voll gemein … .“
Herr D.: „Herr K. meint es doch gar nicht so.“
Herr K: „Tse, woher wollen Sie das denn jetzt wissen? Also ich danke Ihnen jedenfalls für dieses Interview und dass Sie sich mal wieder nix ham sagen lassen.“
Herr D.: „Aber bitte … ich habe Ihnen zu danken.“
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Kostproben |
Lese- oder Hörprobe gefällig? Dann hier unten mal stöbern: |
Stand 30.12.2009
1 a. Vom Anfang (als mp3)
1 b. Vom Anfang (als pdf)
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Stand 01.03.2010
3 a. Die Tür (als mp3)
3 b. Die Tür (als pdf)
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Wissenschaft
hier geht es ans Eingemachte |
Stand 05.07.2010
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2 a. Die Acheta domesticus (als mp3)
Gesang zweier Männchen in unterschiedlichem Dominazstatus für einen Wahlversuch durch Weibchen. |
Diplomarbeit |
(alle als pdf) |
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Poetische Einsichten |
die tieferen Einsichten des André Dinters ins Leben und überhaupt: |
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HUNDERTER |
2004 entstanden und gerade frisch überarbeitet und neu eingesprochen: |
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Stand 01.03.2010
4 a. Der Wettlauf (als mp3)
4 b. Der Wettlauf (als pdf) |
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Stand 01.04.2010
6 a. Stuehle (als mp3)
6 b. Stuehle (als pdf) |
Stand 15.08.2010
105 a. Der Tunnel (als mp3)
105 b. Der Tunnel (als pdf) |
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Stand 02.10.2010
104 a. Die Entdeckung(als mp3)
104 b. Die Entdeckung (als pdf) |
Stand 07.05.2010
7 a. Gewitter (als mp3)
7 b. Dschungelgewitter (als pdf) |
Stand 22.10.2010
103 a. Der Blasebalg (als mp3)
103 b. Der Blasebalg (als pdf) |
Stand 07.05.2010
8 a. Basteln (als mp3)
8 b. Basteln (als pdf) |
Stand 22.10.2010
102 a. Der Trockner (als mp3)
102 b. Der Trockner (als pdf) |
Stand 02.06.2010
9 a. Unheimliche Begegnung (als mp3)
9 b. Unheimliche Begegnung (als pdf) |
Stand 22.10.2010
101 a. Die Fliege (als mp3)
101 b. Die Fliege (als pdf) |
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Stand 01.04.2010
5 a. Die Unberührte (als mp3)
5 b. Die Unberührte (als pdf) |
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Stand 02.10.2010
10 a. Aua (als mp3)
10 b. Aua (als pdf) |
Stand 11.09.2010 (geplant)
9/11 a. Ebstein-Slam (als mp3)
9/11. Ebstein-Slam (als pdf) |
Poetische Einsichten |
die tieferen Einsichten des André Dinters ins Leben und überhaupt: |
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Stand 29.11.2010
201 a. Ertappt (als mp3)
201 b. Ertappt (als pdf) |
Stand 29.11.2010
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202 b. de bello fortunae (als pdf) |
Stand 28.12.2010
204 a. Missverständnis (als mp3)
204 b. Missverständnis (als pdf) |
Stand 28.12.2010
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203 b. Der Eintopf (als pdf) |
Stand 28.12.2010
205 a. Trauerfee (als mp3)
205 b. Trauerfee (als pdf) |
Stand 28.12.2010
206 a. Letztlich immer (als mp3)
206 b. Letztlich immer (als pdf) |
Stand 28.12.2010
207 a. Vom Ende (als mp3)
207 b. Vom Ende (als pdf) |
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